Dienstag, 4. März 2008

If anything could ever feel this good forever…

Nun gut, seit meinem zugegebenermaßen schon etwas enthusiastischen Abel Tasman Bericht habe ich ja lange nichts mehr von mir hören lassen. Das lag zum größten Teil an der schlichtweg fehlenden Internetverbindung und zugebener Maßen hat es mir auch echt mal gut getan etwas abgeschieden zu leben. Wo das war wollt ihr wissen? Nun. Nach meiner Abreise aus Marahau (The Barn, auch ein sehr interessantes Hostel, urgemütlich) habe ich mit meiner Reiseplanung spontan(wie auch so oft) entschlossen zum Farewell Spit zu fahren und dort mal eine Nacht zu verbringen. Die Spontanität und das sich einfach mal irgendwohin treiben lassen sind sicherlich eine der schönsten Arten zu reisen. Überraschungen sind immer garantiert, da man ja einfach noch keinerlei feste Erwartungen oder Vorstellungen von seinem Zielort hat. Schön. Gesagt getan habe ich mich in Motueka noch mit organic bread eingedeckt und bin dann ganz gemütlich durch die Obstplantagen und den Takaka Hill Richtung Collingwood in die Golden Bay Region gefahren. Das Wetter war wunderschön sonnig und es war einfach nur herrlich mit meinem kleinen goldfarbenen Gefährt durch die Landschaft zu cruisen. In Collingwood, einer kleinen Hafenstadt in der Golden Bay (und in dem Fall ist klein auch wirklich 2 Straßen und 150 Einwohner oder so) hatte ich mich dann für ein schickes Hostel ( das einzige am Platz entschieden ) und stand auch schon vor der Tür um dann allerdings festzustelllen, dass leider schon alles ausgebucht war. Rückblickend war es wohl eins der besten Dinge die mir passieren konnte aber dazu gleich mehr. Ich hab also nach einem kurzen Blick ins BBH Guidebook entschlossen mein Glück einfach noch etwas weiter nördlich zu probieren und sollte sich wieder erwarten gar nix ergeben ,dann hätte ich immer noch die Möglichkeit gehabt nur schnell den Spit anzugucken und wieder irgendwo anders hinzufahren. Aber so kam es ja dann nicht. Nur durch puren Zufall (auf der Straße waren gerade Baumfällarbeiten in vollem Gange und so wurde ich zu einem kurzen Halt gezwungen, sonst wäre ich wahrscheinlich an der eher unscheinbaren Einfahrt vorbeigerauscht. So allerdings entschied ich mich dazu (ich war ja immer noch heimatlos für diese Nacht) mein Glück zu probieren und mich im „The Innlet“ einzumieten. Schon als ich die Einfahrt hinauf fuhr war mir klar: Das ist ein schöner Ort zum übernachten und dementsprechend sehnsüchtig muss ich auch ausgesehen haben, als ich 5 Minuten später Nick um ein Bett im Dormroom gebeten habe. Nach einigem zögern und hin-und-herschieben in einem liebenswert chaotisch geführten Belegungsbuch war dann alles geritzt und ich drin im Innlet. Nachdem ich meinen Rucksack aus dem Auto in mein Zimmer gebracht hatte war es erst mal Zeit das ganze Areal zu erkunden. Das Innlet liegt in einer Senke zwischen zwei Flanken eines Hügels mit einem romantischen Bachlauf quer durchs Gelände. Es besteht aus einem Haupthaus mit wunderbarer Küche, einzigartigen Massivholzmöbeln und einer großartigen Veranda rund ums Haus sowie einem wirklich traumhaften Garten. Man hörte den ganzen Tag die Grillen zirpen und ja , es war einfach nur ein Gefühl wie irgendwo angekommen zu sein ohne das man jemals danach gesucht hätte ,es war einfach nur ein wunderbarer Platz der mir sofort das Gefühlt von zu Hause vermitteln konnte. Und so hatte ich es mir auch schnell in einem Megakissen gemütlich gemacht und wurde auch keine 10 Minuten später zum Kaffee eingeladen. Und so saß ich dann mit wie sich später rausgestellt hat dem gesamten Innlet Personal/Management beim Kaffee, hab mich toll unterhalten und mir eigentlich insgeheim schon geschworen hier etwas länger zu bleiben. Die Leute die mir den Einstieg so wunderbar leicht gemacht hatten waren Dalia und Nigel, Sarah und Nick sowie Laura und Andrea. Der Rest der Geschichte ist ebenso typisch für mich wie auch für die meisten Gäste die im Innlet übernachten. Ich bin hängengeblieben. Allerdings habe ich mich mit Dalia, der Managerin des Hostels auf einen Wwoofing Deal eingelassen (für meinen Zeltplatz im Vorgarten direkt beim Kräutergarten und neben der heißgeliebten Veranda (nach meiner einen Nacht im Dormroom war selbiger leider schon seit Tagen im Voraus ausgebucht gewesen)sollte ich 1,5 Stunden am Tag arbeiten). Ja und so habe ich mich dann in das Hostel , viel eher aber in die Menschen die ich dort getroffen habe verliebt und eine wirklich sehr schöne Zeit dort verbracht, den Gemüsegarten geplündert, durch den Regenwald getigert, einem Dairyfarmer zwischen dem Innlet und Collingwood 2 Liter frische Kuhmilch abgeschwatzt, am Wahrariki Beach ganz nah an Seelöwen rangekommen, mit Andrea und Laura eine sehr schräge aber gute Jazzband im ebenso schrägen aber urgemütlichen Mussel Inn genossen, etwas für die Völkerverständigung gemacht , Schneckennudeln und Buchteln gebacken und ganz viele tolle andere Sachen dort gemacht. Die Tatsache , das da eine Gitarre an der Wand hing und ich ja nun endlich mal wieder ordentlich in die Saiten greifen konnte hat sein übriges dazu getan um das Ganze Bild perfekt zu machen! So stand dann auch mehrmals mein Gepäck bereits gepackt im Flur und ich bin schließlich doch nochmal für eine Nacht geblieben. Der Abschied war dementsprechend schwer und Sarahs Music die jetzt übers Itunes in mein Ohr spielt erinnert mich genauso wie Daliah's „Yiiiiiiiissss“ und die Erinnerung an den himmlischen Caramell Cake von Andrea und Laura an die echt schöne Zeit die ich dort verbracht habe. Es bleibt auf jeden Fall mein Geheimtipp für jeden Neuseelandreisenden der gerne mal seine Seele bissel baumeln lassen will: Geh ins Innlet! (Ich hoffe es kommt auch dieses Mal rüber wie viel mir die Menschen und dieses Hostel bedeutet hat und gerade wo ich diesen Satz schreibe denke ich noch wie seltsam er sich vielleicht für einen Außenstehenden anhören mag)
Mittlerweile bin ich schon wieder am Wwoofen in einer total anderen Umgebung in einem ganz anderen Hostel an der Westküste in Punakaiki und werde dort auch mal noch etwas Zeit verbringen bevor es wieder auf die Reise geht ihr wisst ja mittlerweile schon wohinJ. Auf Bald liebe Freunde!

TheInnlet

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