Samstag, 8. März 2008

Don’t mess around with me, cuz I can make my own knife!

Während meines Wwoofings hier im Punakaiki Beach Hostel in, na wo wohl, Punakaiki und wahrscheinlich auch schon viel früher hatte sich der Wunsch entwickelt in Barrytown mein eigenes Messer zu schmieden. Nun, da Punakaiki und Barrytown gerade mal 20 Autominuten auseinanderliegen war dieser Wunsch in greifbare Nähe gerückt. Also hatte ich mich dienstags hinters Telefon geklemmt und mir für Freitag einen Termin in einem der Kurse ergattert.
Um 9:30 ging’s schon los, das ist für neuseeländische Verhältnisse recht früh aber gut. Da ich auf einer Besorgungsfahrt mit Toby (dem Hostelbesitzer) schon durch Barrytown gefahren war, wusste ich schon ungefähr wo die Knivemaking Ranch ihr Zuhause hat. Am eigentlichen Ort des Geschehens angekommen läuft man vorbei an einem großen Hühnerstall und einer überdimensional großen Zielscheibe direkt aufs Haupthaus zu vor dessen Veranda auch schon das Schmiedefeuer mit deutscher Steinkohle beheizt in der Esse rot glühte. Neben mir hatten sich noch weitere 9 Leute zu diesem Kurs angemeldet und so waren wir dann zwar ein von Deutschen dominierter, aber bunt gemixter Haufen (4 Kanadier, 6 Deutsche wenn ich's mir jetzt so überlege.) Auffällig daran war, dass ebensoviele Mädels dabei waren wie Jungs. Nach einer herzlichen Begrüßung unserer überaus freundlichen und hilfsbereiten Gasteltern für diesen Tag, Steve und Robin, ging’s dann auch gleich los. Steve hatte uns ja vorher schon die Rohmaterialien gezeigt , aber so wirklich glauben wollte ihm zu diesem Zeitpunkt ja keiner , dass aus einem Stück Stahl, ein paar Messingstücken und Stiften sowie einem eher unscheinbaren Stück Holz am Ende des Tages ein echtes Messer herauskommen sollte, aber gut. Ich war gleich unter den ersten vier Schmieden des Tages und wie Steve uns erklärt hatte kommt es beim Schmieden auf Geschwindigkeit, Präzision und Kraft an. Vor allem in Punkto Präzision und Geschwindigkeit würden die Mädels den Jungs immer was vormachen und damit auch immer bessere Messer machen. Im Endeffekt waren alle Schmiedevorgänge echt erfolgreich, keiner hat seinen Stahl „verbrennen“ lassen und alle sind auch ohne Verbrennungen oder dergleichen zum Schleifen übergegangen. Die geschmiedete und gehärtete Rohklinge musst dann nämlich in eine anständige Messerlänge zurechtgeschnitten und der Griff vorgeformt werden. Bei allen Schritten war bemerkenswert mit welcher Ruhe und Übersicht Steve und Robin zu Werke gingen und geduldig jeden Schritt nochmal erklärten und mit Rat und Tat zur Seite standen ohne aber zu viel zu machen; es sollte und vor allem wollte ja schließlich jeder sein eigenes Messer machen. Nach dem Mittagessen ginge es dann mal wieder zum Schleifen ; überhaupt wird beim Messermachen wohl recht viel geschliffen und so haben wir uns tapfer durch alle Körnungen bis auf ein 400er Schleifpapier runter gearbeitet. Auch der Spaß blieb keinesfalls auf der Strecke, kurze Pausen hat man einfach mal mit Axt werfen auf die Zielscheibe überbrückt und während Steve mit Atemschutzmaske die Spachtelmaße von den Griffen schliff waren wir alle Mann mit der Riesenschaukel im Garten beschäftigt. Nur als dann Robin noch das Zwergpony Taylor vorführte kam ich mir kurzzeitig wie auf ‘nem Kindergeburtstag vor, aber nur kurz, dann nämlich ging es für die nächste Stunde zum Polieren von Hand und zum einfetten der Griffe. Alles in allem war es ein gigantisch gutes Erlebnis und ich bin mit meinem Messer mehr als zufrieden. Steve und Robin haben echt ganze Arbeit geleistet und mit viel handwerklichem Geschick unter die Arme gegriffen. Nachdem der Workshop um kurz nach 4 offiziell für beendet erklärt worden war, saßen wir alle noch bei einem Gläschen Sekt oder Bier zusammen. Die ganz harten haben dann auch noch „Moonshine“ probiert, einen Hefeschnapps mit knappen 80 Umdrehungen Alkohol. Mir hat das Riechen gereicht ich musste ja schließlich noch nach Hause fahren.
Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Erlebnis meiner Neuseelandreise was die Kreativabteilung angeht. Schaut euch die Bilder an! Es war ein Heidenspass. Viele Grüße auch von dieser Stelle auch an alle Kursteilnehmer. Es war toll mit euch!

Barrytown Knivemaking

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schick, eine Ansichtskarte aus Solingen! :-)
wandering minstrel, wandering apprentice, was kommt als nächstes? wandering lapdancer? ;-)
starkes ding, dat messerschen! ;-)
grüße

Anonym hat gesagt…

das da oben is von:
jens