Mittwoch, 19. Dezember 2007

Nachtrag Tauranga

Gestern Abend hab ich dann mal Nägel mit Köpfen gemacht und für unglaubliche 50 Dollar ein Zelt im Warehouse gekauft. Das heißt ab sofort darf auch bei Regen gezeltet werden! Kommen wir zum unschöneren Part des gestrigen Abends. Der hinterließ irgendwie einen faden Nachgeschmack bei mir: Ich komme also vom Einkaufen zurück ins Harbourside Backpackers Tauranga. In der Gemeinschaftsküche sitzen neben dem freundlichen chilenischen Pärchen das ich seit gestern schon kannte auch noch der komische Alte Brite und am Herd steht etwas was ich zunächst nicht genau identifizieren kann. Braune Halbschuhe, graue Socken ,seltsam deformierte Obeine, Kurze khakifarbene Hosen, ein echt seltsam geschnittenes Hemd mit hinten liegenden Lüftungsschnitten gekrönt von Hosenträgern die übern Bauch spannen und lichtes aschfahles Deckhaar. Und dann macht dieses Etwas den Mund auf. Und da ist es mir schlagartig klar: Ammi Alarm. Kommt aus Seattle, ist unheimlich prollig, kaut Neuseeländisches Lamm und beschwert sich das es nicht günstig genug wäre, trinkt ein Bier nach dem anderen. Mehrmals werde ich beim Essen kochen mit Fragen gelöchert, höflich wie ich bin antworte ich auch soweit mein Gewissen es zulässt. Dieser Prollo trägt auch gleich nett allzu dünn auf. Voltaire, ob ich denn wüsste wer das sei. Ausweichantwort; ich will net mit dir über Voltaire reden. Ich geselle mich zu zwei Britischen Tierarzthelferinnen und einer Holländerin und gerade als sich ein nettes Gespräch entwickelt, zack! Poltert Prolloami von hinten wieder mal etwas unqualifiziertes durch den Raum, die Mädels rollen die Augen ich werde bissel sauer. Zirka eine Stunde später, gegen halb 1o sitzen wir mittlerweile 3 Chilenen der Alte Brite und ich zusammen mit den Mädels in der Lounge, die Mädels sind gerade am gehen, poltert Mr.WichtighatGeschichtemitLöffelngefressen schon wieder herein und fängt über Weltpolitik an. Ökonomie und dergleichen. Die Unterhaltung plätschert so vor sich hin. Ich versuche erst gar net mitzumachen. Das hat ihn scheinbar nur noch gereizt: Ob ich denn wüsste wie Adolf Hitler Millionär geworden wäre? Huch, wo kam dass denn her? Hallo ? Kacke, ich hab ja vorhin zugegeben das ich aus Deutschland komme. Nunja, der generell friedliebende Ammi noch in Kombination mit einem Briten der schon im zweiten Weltkrieg gedient und in Falkland mitgemischt hat, das konnte ja nur beim Lieblings-Wir-Ärgern-Deutsche Enden. Aber ich konnte in dem Moment einfach net anders: Ich musste einfach mal paar Sachen loswerden , von Schuldfragen und Blitzkriegen und Adolf persönlich. Ich denke mal ich habe zu allem klar Stellung bezogen. Danach war dann mal kurz Funkstille. Scheinbar war er ähnlich überrascht wie ich zwei Minuten zuvor. Bevor dann noch weiteres kam habe ich mich mal ins Bett verabschiedet. Genug Klischees.

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